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Ausstellungen

Sabina Grzimeks Welt
Menschen – Tiere – Landschaften

9. März – 20. April 2019, Eröffnung: 7. März, 18-21 Uhr

Unter dem Titel „Sabina Grzimeks Welt. Menschen – Tiere – Landschaften“ stellt die Galerie Poll in ihrer achten Einzelausstellung Arbeiten aus verschiedenen Schaffensphasen der 1942 in Rom geborenen und im Berlin der Nachkriegsjahre aufgewachsenen Bildhauerin, Malerin und Zeichnerin vor.

„Es geht mir nicht um Schönheit, ich gehe von der Wahrheit aus, vom Begreifen“, lautet seit vielen Jahren ein Leitsatz von Sabina Grzimek für ihre Arbeiten, für die sie die Themen vor allem in ihrem persönlichen Umfeld und Erleben findet. Hierbei möchte sie nicht nur Äußerlichkeiten abbilden. Ihre Motivation liegt vielmehr in der Auseinandersetzung mit dem Verborgenen, das nicht unmittelbar greifbar ist. Die zugleich ausdrucksstarke wie sensible Formensprache der Künstlerin steht in der Tradition von Bildhauern wie Wilhelm Lehmbruck, Marino Marini bis hin zu Alberto Giacometti und Germaine Richier und deren existentiellem Realismus.

„Schaut man auf ihre Arbeiten, so stellt sich immer wieder der Eindruck ein, als ob man einem sichtbar gewordenen ‚Dahinter‘ nachgehen könne. Denn ihre Werke erscheinen feingliedrig, gefährdet, immer etwas aufgeregt, suchend – wie Windstöße, die plötzlich da sind, die in irgendetwas hineinwehen, um kurz darauf wieder der Stille den Platz zu überlassen“, so formuliert es der Kunsthistoriker Dr. Fritz Jacobi. Die Qualität von Grzimeks Werken resultiere aus der Behutsamtkeit ihrer Formungen und der Wahrhaftigkeit ihrer Anschauungen.

Sabina Grzimek schloss 1967 ihr Studium der Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ab und war von 1969-1972 Meisterschülerin an der Berliner Akademie der Künste bei Fritz Cremer.  Ihre Werke befinden sich in namhaften Sammlungen und Museen, darunter die Nationalgalerie Berlin, die ihr 1992 eine Retrospektive im Alten Museum ausrichtete. Die aus diesem Anlass im Berliner Lustgarten aufgestellte Skulptur „Stehende und liegende Gruppe“ (1980-85) befindet sich heute auf dem Lützowplatz in Berlin-Tiergarten. Ferner stammen das Gerhart-Hauptmann-Denkmal vor dem Museum des Dramatikers und Schriftstellers in Erkner (1992), die Weinheimer Reiterin in der Fußgängerzone von Weinheim (1996) und das Bildnis von Mildred Scheel im Heidelberger Centrum für Tumorerkrankungen (2010) von ihr. Ehrungen durch Preise wie u.a. den Käthe-Kollwitz-Preis (1983) oder den Ehrenpreis des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg für ein Lebenswerk (2011) zeugen von der Anerkennung des Werkes von Sabina Grzimek, die als freischaffende Künstlerin in Berlin und Erkner lebt.

Die Kunststiftung Poll hat mit Unterstützung privater und öffentlicher Förderer 2012 damit begonnen, die Skulpturengruppe „Sieben Gesten des aufrechten Ganges“ (1996) von Sabina Grzimek auf dem Garnisonkirchplatz in Berlin-Mitte aufzustellen. Das Vorhaben wird am 14. März 2019 mit der Aufstellung der Skulptur Der Denker, gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, fortgesetzt.