Berliner Gesichter

von Ursula Kelm – Fotografien 1987-2007

8. November – 15. Dezember 2007

Etwas hat die Porträt-Fotografie mit der klassischen Bildhauerkunst gemeinsam: idealerweise bilden beide den Moment ab, in dem ihr Motiv den größten Ausdruck findet. Denn genau diesen Moment abzubilden, davon ist der Grad der Wirkung auf den Betrachter und damit auch der künstlerische Wert der Abbildung abhängig.

Das Motiv der Porträt-Fotografie ist der Mensch. Die Motive von Ursula Kelm sind die Menschen in Berlin. Seit zwanzig Jahren kommt die Fotografin mit den Berlinern ins Gespräch, um ihre eigene Geschichte und die von Berlin aus ihren Gesichtern zu lesen.

Als weit Gereiste besitzt die 1942 in Berlin geborene Fotografin Kelm die Fähigkeit, ihre Heimatstadt mit anderen Augen zu sehen; das Besondere zu erkennen. Das Resultat ihrer Arbeit ist eine Collage von Gesichtern aus den verschiedensten Milieus, von Bekannten und Unbekannten, die sich „am Rand und in der Mitte“ befinden. Für den Literaturprofessor Ekhard Haack zeigt Kelms Fotoarbeit „Porträts ohne Tendenz, Ideologie, ohne Kult und falschen Schein. Sie zeigt sie fast privat, sie sucht sie in der ihnen vertrauten Umgebung auf, das nimmt ihnen die Aura des Öffentlichen und gibt ihr die Möglichkeit, wie selbstverständlich, die petits circonstances, die kleinen Dinge und Umstände der Umgebung oder auch ihre Berufswelt mit einzubeziehen.“

Ursula Kelm lebt und arbeitet als freie Fotografin in Berlin. Nach Aufenthalten in der Türkei und den USA in den 70er Jahren, macht sie Anfang der Achtziger eine Ausbildung an der Werkstatt für Photographie Berlin-Kreuzberg. Seit 1983 beginnt eine innige Beziehung zu Griechenland. Sie unternimmt Reisen dorthin und erlernt die griechische Sprache. Seit 1985 erhält Kelm Lehraufträge in Berlin, Griechenland und Australien.

Ihre Fotoarbeiten befinden sich im Deutschen Historischen Museum, der Berlinischen Galerie, aber auch in anderen öffentlichen und privaten Sammlungen, wie zum Beispiel der Bibliothèque Nationale von Paris.

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