Karl-Ludwig Lange

Karl-Ludwig Lange
Oranienburger Straße, Friedrichstraße am 24.12.1989, s/w-Fotografie

The Gate is open

Berlin – offene Stadt

100 Ansichten des Fernsehturms

5. September bis 30. Oktober 2009

Eröffnung: Freitag, 4. September, 19 Uhr

 

Karl-Ludwig Lange, 1949 in Minden geboren, zog im Alter von 17 Jahren nach Berlin, um sich dort zum Fotografen ausbilden zu lassen. Er absolvierte ein Volontariat bei dpa und arbeitete als Assistent von Will McBride. Seit Anfang der siebziger Jahre begann er in Berlin zu fotografieren und verfolgte seine künstlerischen Ziele konsequent. Seitdem gehört er zu den wichtigsten Vertretern der Stadtfotografie in Deutschland.

Inhaltlich zieht sich die Bearbeitung des Themenkomplexes Stadt unverkennbar durch seine Arbeiten. Diese wird als eine besondere Form von Kulturlandschaft dargestellt, als enges Zusammenspiel von Topografie, Architektur und Bewohnern. Dabei begreift Lange die Stadt als Umfeld für soziale und gesellschaftliche Phänomene, als Teil eines gestalteten Raumes, eines Gesamtzusammenhanges. Der Fotograf erzählt deren Geschichte, Entwicklungen und Symbolhaftigkeit. Im Fokus steht die Frage, was eine Stadt ausmacht, wie sie lebt, wie sie vergeht, wie sie an anderer Stelle weiterlebt.

Dafür arbeitet er in Serien, oft über Jahre des intensiven Forschens, Schauens und Auswählens hinweg. Seine scheinbar sachlich-objektiven Darstellungen sind nicht nur Illustrationen architektonischer und topographischer Themen, sondern sichtbarer Ausdruck von Langes Konzept einer „fotografischen Durchdringung von Urbanität”. Berlin liefert Lange die Motive; wie der in dieser Ausstellung präsentierte Berliner Fernsehturm, den der Fotograf in seinen 180 kleinformatigen, detailreichen Schwarzweiß-Aufnahmen aus den Jahren 1989/90 dokumentiert.

Wind und Wetter trotzend, tags im Sonnenschein strahlend oder des Nachts erleuchtet, thront der Fernsehturm auf dem Alexanderplatz über der Stadt und begleitet deren Bewohner tagtäglich als markante Orientierungshilfe und Wahrzeichen, als Erinnerung an eine vergangene Ära und gleichzeitig Zeichen eines Neuaufbruches. Lange veranschaulicht die Symbolwirkung eines der bekanntesten Sinnbilder der Hauptstadt zu Zeiten der Wende und bettet es in den Kontext der urbanen Strukturen Berlins. Die ausgestellten Arbeiten zeigen die vielen Gesichter des „Telespargels” in der Alltagskultur: das vormals ideologisch behaftete Symbol der DDR, das sich seit der Wende zum Wahrzeichen des neuen, wiedervereinten Berlins entwickelte.

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