Einblick in die Arbeit von

Einblick in die Arbeit von

Gerhard Ullmann (1935-2012)

Fotograf und Autor

16. November 2013 bis 8. Februar 2014

 

Zur Ausstellung sind ein Katalog sowie eine Edition folgender Motive erschienen:

Auflage jeweils 3 Exemplare, Handabzug nach Originalnegativ auf Barytpapier, Abbildungsformat: 38,5 x 26 cm, Blattformat: 40,5 x 30,5 cm, gedruckt von Matthias Richter, imago-Fotokunst, Berlin; Kunststiftung Poll, POLLeditionen 2013/Nachlass Gerhard Ullmann

Preis: jeweils 500 Euro

Gerhard Ullmanns Interesse galt dem durch Architektur geprägten Raum. Seine Fotografie steht in engem Zusammenhang zu seiner Tätigkeit als freier Journalist und Architekturkritiker. Die retrospektive Ausstellung, die die Kunststiftung Poll dem Architekten, Fotografen und Autor knapp zwei Jahre nach seinem Tod widmet, zeigt Werkkomplexe zu den Themenfeldern Grenzverläufe, Abriss und Aufbruch, Berliner Mythologien, zeitgenössische Architektur sowie Industriebrachen.

In Architekturdebatten hatte Gerhard Ullmann (1935-2012) meist ein kritisches Wort mitzureden. Für Kataloge, Zeitschriften und Magazine komponierte er aus eigenen Bildern und Texten einzigartige „Foto-Essays“. Bereits 1970, kurz nach dem Abschluss seines Architekturstudiums, begleiteten seine „Stadtwanderungen“ durch New York oder das Märkische Viertel in der db deutsche bauzeitung Thesen des Städtebau-Reformers Martin Neuffer oder einen Aufsatz des Architekturkritikers Wolfgang Pehnt. Mit den Fotografien des Märkischen Viertels konnte sich Ullmann durchsetzen. Er verstand es, mit der ihm eigenen Kombination von Text und Bild, Eindrücke und Ansichten vom Bau des Berliner ICC, Projekten der IBA 87 oder den immer wieder durchstreiften Kreuzberger Hinterhöfen eindringlich wiederzugeben.

„Die Trennung von Wort und Bild erlaubt zwar verschiedene Darstellungsweisen und Zugänge, rückt aber auch Bildaussage und Textinterpretation auseinander. Das mag für den Layouter vorteilhaft sein, für den Leser wird es schwierig, die Einheit des Gebäudes zu erkennen. Die zunehmende Ästhetisierung in der Fotografie scheint mir ein Versuch, die Frage nach dem Sinnzusammenhang von Form und Funktion an den Rand zu drängen und Architektur als eine gegebene Größe hinzunehmen“, verteidigte Ullmann seinen Ansatz einer lebensnahen, zugleich aber auch theoretisch reflektierenden Haltung 1995 in der db.

Gerhard Ullmann, geboren 1935 in Teplitz-Schönau, studierte von 1956 bis 1959 an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee bei Arno Mohr und Gabriele Mucchi sowie von 1959 bis 1969 an der Hochschule für Bildende Kunst Berlin-Charlottenburg zuerst Freie Kunst und dann Architektur, u. a. bei Julius Posener. Seine Fotografien wurden in Berlin, wo er bis zu seinem Tod lebte, und anderswo in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u. a. in der Kunststiftung Poll in Berlin (1998), im Stadt Museum in Hattingen (2002) und im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt/Main (2003).

Es erscheint ein Faltblatt zur Ausstellung, das Sie hier als Pdf-Datei herunterladen können.

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