Bernd Damke

Bernd Damke
Playa. 20-08, 2008

Cala de las Mariposas

Gemälde und Photographien.

31. Januar bis 06. März 2009

Bernd Damke, 1939 in Gräfendorf, Kreis Torgau, geboren, studierte 1959-63 Malerei bei Fred Thieler und Mac Zimmermann an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. 1969 erhielt er den Villa Romana Preis.

1969 bis 1973 leitete er “SYSTEM DESIGN”, eine Planungsgruppe für visuelle Leitsysteme. Damke reist regelmäßig nach Ägypten und wurde 1979 Gastprofessor an der Fakultät für Angewandte Kunst der Helwan Universität in Kairo. 1972-2004 war er Professor an der Fachhochschule Münster im Fachbereich Design. Er lebt und arbeitet in Münster und Mallorca.

Seine künstlerischen Anfänge widmete Damke der Collage und begann anschließend in den 60er/70er Jahren mit seriellen Kompositionen, die Abfolgen gleicher Formen enthalten. Eine minimalistische Bildsprache ist vorherrschend, ein Bezug zum Designfach lässt sich erkennen.

In den 80er/90er Jahren dominieren auf monochromen Farbflächen vereinzelte Zick-Zack-Linien, geschwungene Linien, kleine Quadrate, Rechtecke, Kreise und Halbkreise, an Scherenschnitt erinnernde, collagenartig zusammengesetzte Formen, die auch über den Bildrand herausragen können – ein erster Schritt in die Dreidimensionalität.

Die Photographie tritt – als selbständiges Medium – in den 80er Jahren hinzu. Mitte der 90er Jahre ergänzt Damke sein Œuvre um die dritte Dimension. Es entstehen den flächigen Arbeiten verwandte Skulpturen. In seinen neuesten Gemälden greift er auf vorliegende Stoffe zurück, die ihm als Malgrund für geometrischen Formen dienen, und deren Ergebnis uns unmittelbar zu Joan Mirós Werken führt. In den „Photographien” werden diese Stoffe gegen Sand, Steine, Holz oder Algenreste getauscht, die sich als Hintergrund mit uns bekannten Objekten des Alltags, Abfall und Müll, komplementieren und dadurch in einem neuen Zusammenhang erscheinen. Der Betrachter durchlebt verschiedene Phasen: Was er zuerst als Schmutz und Abfall wahrnimmt, wird danach zum Objekt seiner Erinnerungen, um sich am Ende in ein lyrisches Bild voller Konnotationen zu wandeln.

Bernd Damke hat ein Werk geschaffen, das durch die Prägnanz der einzelnen Arbeit besticht, während es in seiner Gesamtheit durch die Konsequenz seiner Entwicklung überzeugt. Seine Veränderungen vollziehen sich in einem langsamen Prozess ohne radikale Einschnitte. Seine Werke zeugen von einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit den kategorialen Bestimmungen des künstlerischen Bildbegriffs und dessen ästhetischen Dimensionen, also von Fläche, Farbe und deren Verbindung zum Umfeld, zum Raum.

 

 

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