Grosses Kino, kleines Kino

1.968 Bilder – Stills und Fotografien von und mit Hanns Zischler

24. Mai – 31. Juli 2008

All senses must get into the act – dieses Zitat könnte ebenfalls über der Ausstellung “Großes Kino, kleines Kino. 1.968 Bilder” zum Kino um 1970 stehen.

Auf einen filmgeschichtlichen Überblíck über die wichtigsten Regisseure und einschlägigsten Produktionen zielt diese Schau ebenso wenig wie auf eine Dokumentation des politischen Films. Mit Happenings und sit-ins bediente sich die Studentenbewegung neuartiger performativer Mittel. Dieser Aktionismus hat auch für das Sehen und seine Beweglichkeit und die Spontaneität des Auges sensibilisiert.

Aus der Distanz zeigt sich, dass Ende der 60er Jahre weder Schmuck und Dekor noch Politik den Kern künstlerischer Inspiration bildeten, sondern die Ästhetik und die Bildstrategien der Massenmedien und der neuen Kinowelten.

Ob 1968 tatsächlich ein Epochenjahr war wie 1933, 1945 oder 1989 wird sich noch zeigen. Es war in jedem Fall eine Zeit der Öffnungen, der Aufbrüche. Vieles war gleichzeitig möglich geworden, besonders in der Kunst. Heinz Ohff hatte das damals euphorisch mit „pluralistisch” beschrieben. Fragen nach der Wirksamkeit von Avantgarden wurden gestellt, den ästhetischen Betrieb störende Haltungen hervorgehoben. Es gab Reibeflächen.

 

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